Der Dezember 2010 präsentierte sich von seiner kalten Seite. Tiefsttemperaturen von bis gegen -13.9°C wurden in Muri b.Bern gemessen. Der Dezember war zudem relativ schneereich im Flachland. die Durchschnittstemperatur des Dezembers lag in den Schweizer Alpentälern etwa im Durchschnitt, in den restlichen Regionen lagen die Temperaturen bis zu -3°C unter dem Schnitt. Zu kalt war es vor allem in den erhöhten Lagen. Dies lag u.A. auch an den eher selteneren Inversionslagen, die sonst für unten kalt und oben warm sorgen.
Der Januar hingegen war verbreitet zu warm. Einzig auf der Alpensüdseite und in den erhöhten Lagen lagen die Temperaturen im Schnitt oder waren nur leicht zu hoch. Im Mittelland hingegen wurden Abweichungen gegen + 3°C gemessen. Auch hier machte sich der Mangel an Inversionslagen bemerkbar. Der Januar hatte die negativen Anomalien des Dezembers bereits wieder mehr oder weniger wett gemacht.
Der Februar legte noch einen oben drauf, und war gesamtschweizerisch deutlich zu mild. Dieses Mal waren eher die Alpen und das Tessin mit +4°C zu warm. Die Abweichungen im Mittelland lagen etwas darunter.
In Muri wurden im Dezember Abweichungen von -1.2°C und im Januar und Februar von je + 2.0 °C gemessen.
Niederschlagsmässig präsentierte sich der Dezember eher zu nass, die restlichen Wintermonate jedoch deutlich zu trocken. Der Dezember war vor allem ganz im Norden und Süden zu nass, gegen die Alpen nahmen die Niederschlage ab und in den Alpen war er sogar zu trocken. Dies ist u.a. durch unterdurchschnittliche Staulagen zurückzuführen. Der Januar war einzig in Teilen des Kantons Basellandschaft leicht zu nass, in den restlichen Gebieten deutlich zu trocken, vor allem im Wallis. Der Februar hingegen war gesamtschweizerisch viel zu trocken.
In Muri fielen im Januar und Februar zusammen 56 mm Niederschlag, während es alleine im Dezember 91 mm waren, also rund 35 mm mehr.
Der Winter reiht sich somit in eine Serie zu warmer und zu trockener Winter ein. Die Klimaerwärmung lässt grüssen.